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Wasserrute - Wenn wedeln nicht mehr geht

Wasserrute - Wenn der Wedel hängt

 

Häufig sind Hundebesitzer erschrocken, wenn ihr Vierbeiner plötzlich unter der sogenannten Wasserrute leidet. Doch was ist das eigentlich?

Die Wassertute wird in der Fachsprache Kokzygeale Myopathie (griech. für Schwanzmuskelleiden) genannt. Aber auch limber tail oder Hammelschwanz sind gebräuchliche Namen dieser Erkrankung. Meistens sind Retriever, Setter oder andere Jagdhunde betroffen, aber es kann auch jede andere Rasse erwischen.

Diese Erkrankung ist optisch daran zu erkennen, dass die Rute des Hundes am Schwanzansatz horizontal absteht und dann schlaf und unbeweglich herunter hängt, auch wedeln ist nicht mehr drin. Es kann auch vorkommen, dass der Schwanzansatz angeschwollen ist. Die Hunde haben hierbei starke Schmerzen. Jeder der schon einmal heftige Rückenschmerzen hatte, weiß, dass das kein Spaß ist und das Allgemeinbefinden sehr darunter leidet. Das ist bei Hunden auch der Fall. Sie wirken abgeschlagen und unsicher. Manche Hunde beknabbern sich am Schwanzansatz. Das Sitzen fällt den Hunden mit dieser Erkrankung meistens schwer und sie nehmen lieber den „Welpensitz“ ein. Hierbei wird das Becken seitlich abgeklappt und der Hund sitzt auf einer Seite. Generell ist nicht nur sitzen, sondern auch das Liegen in manchen Positionen und viele Bewegungen, wie z.B. das Springen ins Auto, sehr schmerzhaft und wird aus diesem Grund auch für gewöhnlich verweigert.

Es kommt häufig bei Hunden, die gerne Schwimmen zur Wasserrute, vor allem wenn das Wasser sehr warm oder sehr kalt ist. Auch bei Jagdhunden während harter Arbeit tauchen Wasseruten auf. Jedoch scheinen untrainierte Hunde weitaus leichter zu erkranken, als solche, die einen guten körperlichen Trainingsstand haben, was dafür spricht, vor einer neuen Arbeitssaison langsam das Training zu steigern.

Selten erkranken Hunde auch durch sehr langen Aufenthalt in Hundeboxen und dem damit verbundenen Bewegungsmangel.

Woher die Erkrankung kommt ist nicht komplett geklärt, jedoch gibt es einige Theorien, die zu der Problematik führen. Es könnte sich um eine Stauchung der Schwanzwirbelgelenke handeln, aber auch um einen Entzündungsprozess im Zwischenwirbelbereich oder eine Minderdurchblutung der Muskulatur in diesem Bereich.

Die Therapie sollte hierbei auf jeden Fall aus nicht cortisonhaltigen entzündungshemmenden Schmerzmitteln (NSDAIDs) bestehen, da hiermit die beiden Probleme dieser Erkrankung (Schmerzen und Entzündung) direkt angegangen werden. Außerdem ist Wärmeanwendung an der Schwanzwurzel hilfreich. Ruhe und eine Trainingspause bis zum abklingen der Symptome ist wichtig. Auch Physiotherapie wird häufig empfolen.

Zur Vorbeugung sollte man bei seinen Hunden darauf achten, dass diese nicht zu lange gearbeitet werden, wenn sie es nicht gewohnt sind, außerdem sollte darauf geachtet werden, dass Hunde, die gerne schwimmen nicht zu sehr auskühlen (durch kaltes Wasser oder kalte Luft). Auch bei langen Aufenthalten in Hundeboxen sollte darauf geachtet werden, dass diese groß genug sind, dass die Hund sich ausstrecken können und auch etwas Bewegung außerhalb der Box sollte regelmäßig möglich sein.

 

geschrieben von SP

 

 


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